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Was ist das "Essener Bündnis gegen Depression"?

Der Verein "Essener Bündnis gegen Depression" ist ein unabhängiger, gemeinnütziger Verein für Betroffene und Angehörige, Experten und in der Versorgung tätige Personen. Es handelt sich dabei um eine Initiative von Expertinnen und Experten aus Kliniken, psychosozialen Trägern und dem Gesundheitsamt. Gemeinsam wollen wir das Thema "Depression" verstärkt in der Öffentlichkeit bekannt machen und uns für eine verbesserte Versorgung von Menschen mit Depressionen einsetzen.
 
Die Kernbotschaften des Bündnisses lauten:
  • Depression kann jeden treffen.
  • Depression hat viele Gesichter.
  • Depression ist behandelbar.

Warum ein Bündnis gegen Depression?

Depressionen werden häufig unterschätzt und irgendwo zwischen Schnupfen und Einbildung eingeordnet. Dabei handelt es sich um eine ernsthafte Erkrankung, an der die Betroffenen keine Schuld haben. Wird die Depression nicht erkannt, führt sie zu unnötigem Leiden und zur Gefährdung des Patienten, im schlimmsten Fall bis zur Selbsttötung (Suizid).
 
Nach Schätzungen der  UNO leiden weltweit rund 450 Millionen Menschen an einer Erkrankung der Nerven oder der Psyche. In Deutschland sind derzeit rund vier Millionen von einer Depression betroffen, weitere zehn Millionen werden bis zum 65. Lebensjahr eine Depression erlitten haben. Oftmals werden diese Erkrankungen nicht ernst genommen und gar nicht, falsch oder zu spät behandelt.
Die Welt-Gesundheits-Organisation (WHO) geht davon aus, dass bis zum Jahr 2020 die Depression in den industrialisierten Ländern die weltweit führende Krankheitsursache neben den Herz-Gefäß-Erkrankungen sein wird. Alarmierend ist auch, dass 90 Prozent der rund 11.000 jährlichen Suizide in Deutschland auf psychische Erkrankungen zurückzuführen sind, die Mehrzahl davon auf depressive Störungen.
 
Daher hat das "Essener Bündnis gegen Depression" zum Ziel, die Aufmerksamkeit für diese Erkrankung bei Patient*innen, Angehörigen, Ärzten, Pflegekräften und öffentlichen Entscheidungsträgern zu erhöhen sowie Informationsdefizite abzubauen.

Depression - häufig unterschätzt

Die Wahrscheinlichkeit, im Laufe seines Lebens an einer Depression zu erkranken, beträgt circa 5 bis 15 Prozent. Frauen sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer. Auffällig ist auch das hohe Suizidrisiko: Etwa 10 bis 15 Prozent der Patienten mit mehrfachen schweren Depressionen sterben durch Selbsttötung. Deshalb ist es wichtig, die Probleme depressiver Menschen unbedingt ernst zu nehmen und so schnell wie möglich professionelle Hilfe aufzusuchen. "Wird eine Depression rechtzeitig erkannt und behandelt, kann in der Regel auch ein Suizid verhindert werden. Doch obwohl mit Medikamenten, wie Antidepressiva oder psychotherapeutischen Maßnahmen, wirksame Therapien zur Verfügung stehen, wird nur eine Minderheit der depressiv Erkrankten optimal behandelt", sagt Prof. Dr. Ulrich Hegerl, Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie der Universität Leipzig, Sprecher des Kompetenznetzes Depression/Suizidalität sowie Vorstandsvorsitzender des "Deutschen Bündnis gegen Depression".
 
Typische Symptome einer Depression: eine traurige Verstimmung, Freudlosigkeit, Interesselosigkeit, Schlafstörungen, Angst und Selbsttötungsgedanken. Das Denken und der innere Antrieb sind gehemmt. Auch viele körperliche Symptome können auf eine Depression hinweisen. Bei einigen Patienten wechseln sich depressive Phasen mit manischen ab. Während manischer Phasen sind die Betroffenen in unangemessen gehobener Stimmung, ihr Antrieb ist gesteigert, sie überschätzen sich und sind enthemmt.
Untersuchungen zeigten, dass im Vorfeld von Depressionen gehäuft krisenhafte Ereignisse, wie der Verlust einer geliebten Person oder anhaltende Konflikte, aufgetreten waren. Diese Faktoren scheinen allerdings nicht allein Depressionen auszulösen, sondern führen eher zu einer unspezifischen Stressreaktion und im Zusammenhang mit weiteren Risikofaktoren nicht selten zu einer Depression.

Mit verschiedenen Veranstaltungen und Projekten will das "Essener Bündnis gegen Depression" auf die Bedeutung depressiver Störungen hinweisen und die Öffentlichkeit dafür sensibilisieren.

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Die Gründungsmitglieder des Vereins

Stephanie Bosch (Arbeiter-Samariter-Bund Regionalverband Ruhr e.V.)
Dr. Karl Deiritz (WIESE e.V. Beratungsstelle für Selbsthilfe)
Barbara Eifert (Gesundheitsamt Stadt Essen)
Ulrike Geffert (Essener Kontakte e.V.)
Dr. Peter W. Nyhuis (Marienhospital Eickel)
Dr. Martin Schäfer (Kliniken Essen-Mitte)
Jane E. Splett (LVR Klinikum Essen)
Prof. Dr. Cornelius Wurthmann (Katholische Kliniken Essen-Nord-West)

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